Die Familie eines Nazitäters, 60 Jahre nach Kriegsende. Längst ist die Wahrheit über die Rolle des Vaters während des Krieges aktenkundig, aber die Witwe, seine Kinder und Kindeskinder streiten darüber wie über ein Geheimnis, das nicht gelüftet werden darf. Der Stoff aus dem die Erinnerungen einer deutschen Familie sind. Im Zentrum: Hanns Elard Ludin - ein überzeugter Nationalsozialist und SA-Führer, ein ehrgeiziger Funktionsträger des Hitler-Staates, aber auch eine Art lebenslustiger Fixstern, um den das Leben seiner Familie kreiste.

Malte Ludin, der Regisseur des Films 2 ODER 3 DINGE, DIE ICH VON IHM WEISS, ist der jüngste Sohn von Hanns Ludin. Geboren 1942, hat er seinen Vater kaum gekannt. Dessen Geschichte war für ihn, seine Mutter, seine vier Schwestern, seinen Bruder, aber auch die dritte Generation seiner Nichten und Neffen ein verdrängter und gerade deshalb immer präsenter Schatten. Etwas wie ein nie in Frage gestelltes Schweigegelübde hatte sich um diesen dunklen Punkt herum aufgebaut. Dennoch, auf ganz unterschiedliche Weise beziehen sich die einzelnen Familienmitglieder auf den Vater, Ehemann, Opa und somit auch auf dessen historische Rolle.