Es war ein Kongress der Superlative: Nie zuvor kamen so viele Kaiser, Könige, Staatsmänner und Diplomaten zusammen wie im September 2014 in Wien. Heutige G-20-Treffen wirken im Vergleich dazu provinziell und unbedeutend. Die Entourage der fast 500 Delegierten aus rund 200 europäischen Staaten, Fürstentümern und Städten umfasste mehr als 10.000 Menschen. Und Kaiser Franz I. ließ sich nicht lumpen: Allein in den ersten vier Wochen wurden über 250 Bälle veranstaltet. Am Ende des Kongresses 2015 war die österreichische Staatskasse um mehr als 21 Millionen Gulden ärmer - damals ein astronomischer Betrag. Ein Jahr später schlitterte Österreich in einen Staatsbankrott.

Aber es wurde nicht nur getanzt - nach neun Monaten verabschiedeten die Delegierten weitreichende Beschlüsse, die Europa ein neues Gesicht gaben. Und im Mittelpunkt des Geschehens: Fürst von Metternich, der in diesen neun Monaten alle diplomatische Fäden in seinen Händen hielt und sich danach als "Kutscher Europas" feiern ließ.

Dieses Doku-Drama über den Wiener Kongresse soll die dort umgesetzte Neuordnung Europas in einen Kontext zur aktuellen Situation der Europäischen Union stellen.