14. Dezember 2012 Die aktuellen Förderzusagen präsentieren Vielfalt vom Thema bis zur Umsetzung: Komödie, Liebes- und Familiendrama, Horror und Biopic sind ebenso vertreten wie Musikfilm und die dokumentarische Aufarbeitung gesellschaftspolitischer Historie. Bei der vierten Sitzung im Jahr 2012 erteilte die Jury, bestehend aus Jakob Claussen, Katharina Dufner, Peter Jäger, Andrea Willson und Gerlinde Seitner, insgesamt 13 Projekten eine Zusage – eine Fördersumme in Höhe von 1.896.500 Euro wurde vergeben. Eingereicht waren 30 Projekte mit einer Gesamtantragssumme von 4.459.420 Euro.
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Neun Projekte erhalten Herstellungsförderung in Gesamthöhe von 1.809.500 Euro.
Nach ihrem Dokumentarfilm KERN inszenieren Veronika Franz und Severin Fiala erneut in Co-Regie ihren Debütspielfilm ICH SEH / ICH SEH. Die im Horror-Genre angesiedelte Familientragödie um eine Frau, die nach einer Schönheitsoperation von ihren beiden Zwillingssöhnen nicht mehr als ihre Mutter erkannt wird, ist eine Produktion der Ulrich Seidl Film. Eine Geschichte über Entfremdung und das Tabu von gegen die eigenen Eltern gerichtete Gewalt.
Umut Dags Drama RISSE IM BETON spielt am Rande der Wiener Gesellschaft, im migrantisch geprägten Milieu. Ertan, gerade aus dem Gefängnis entlassen, sucht seine zweite Chance – und seinen Sohn, der nichts von ihm weiß und – wie der Vater vor vielen Jahren – in den Sumpf aus Drogen und Kriminalität abzurutschen droht. Der Film wird von Wega-Film produziert.
Die MR-Film verfilmt Kurt Palms Roman BAD FUCKING über ein kleines, verschlafenes Örtchen, das sich als wahrer Sündenpfuhl entpuppt, als skurrile Krimikomödie. Der Ensemblefilm, besetzt u.a. mit Michael Ostrowski, Thomas Mraz und Wolfgang Böck, wird von Harald Sicheritz inszeniert.
Mozart meets Malkovich meets Casanova: THE GIACOMO VARIATIONS heißt der Musikfilm, in dem der Film- und Opernregisseur Michael Sturminger den gealterten Casanova auf sein Leben zurückblicken lässt – auf der Suche nach Freiheit, nach dem Sinn des Lebens, einer letzten Liebschaft. Ein Film der Amour Fou mit John Malkovich in der Hauptrolle.
Junger Zivildiener liebt Alzheimer-Patientin – eine moralische Gratwanderung erzählt als außergewöhnliche Liebesgeschichte. Drehbuchautor, Regisseur und Produzent des Dramas 2 AKTE ist Houchang Allahyari.
Michael Glawogger gestaltet mit UNTITLED - DER FILM OHNE NAMEN einen bildgewaltigen Dokumentarfilm über den Zustand der Welt, dem kein eng gefasstes Thema voransteht. Eine Produktion der Lotus Film mit Razor Film (D).
Im Dokumentarfilm WO ICH WOHNE fließen literarische und autobiografische Rückblicke der aus Wien stammenden Dichterin Ilse Aichinger ineinander, einer der renommiertesten ihrer Generation. Bisher nicht gezeigte, von der Autorin gedrehte Super-8-Aufnahmen und Archivmaterial dienen als „Blitzlichter der Erinnerung". Regie führt Christine Nagel.
Ebenfalls produziert von Kurt Mayer Film wird Nathalie Borgers Annäherung an Jörg Haider mit seinen vielen Gesichtern. HAIDER ist der Titel dieses persönlichen Dokumentarfilms, der den Mythos Haider vor dem Hintergrund eines erstarkenden europäischen Rechtspopulismus entblättert.
Eine Mittelerhöhung erhält Allegro Film für den von Andreas Prochaska inszenierten Western DAS FINSTERE TAL, der mit Sam Riley, Tobias Moretti, Johannes Krisch und Erwin Steinhauer in den Hauptrollen besetzt wurde.
Vier Projekte erhalten Projektentwicklungsförderung in Gesamthöhe von 87.000 Euro.
Die üblen Geschäfte der Russenmafia in Wien: Das ist der Ausgangspunkt für die Gangsterinnen-Komödie KAVIAR von Elena Tikhonova und Robert Buchschwenter (Produktion: Witcraft Szenario). Nadezhda und Ljubov sind die Damen an der Seite der mächtigen Unterwelt-Drahtzieher und doch haben sie die Hosen an, wenn es um das große Geld geht.
Gleich zwei fiktionale Projekte beschäftigen sich mit dem Fall Krems, bei dem 2009 in einem Supermarkt ein 14-jähriger Einbrecher von einem Polizisten erschossen wurde: Während sich der Film KREMS des jungen Autors Stephan Richter (Produktion: Golden Girls) mit dem Tathergang auseinandersetzt, beleuchtet Florian Flicker mit NUR DIE WAHRHEIT das gerichtliche Nachspiel, das für enormes mediales Interesse sorgte (Produktion: Prisma Film).
Die Autoren Hilde Berger und Dieter Berner entwickeln für Novotny & Novotny ein Spielfilm-Drama über EGON SCHIELE. TOD UND MÄDCHEN faszinierten diesen bedeutenden Vertreter der Wiener Moderne und waren Zündstoff seines Schaffens.