15. Juli 2013 Gleichermaßen stark vertreten sind in der aktuellen Förderrunde des Filmfonds Wien fiktionale und dokumentarische Stoffe. Herausforderungen stellen sich eine Reihe von Spielfilmen, um Theaterklassiker neu zu adaptieren oder – wie die neue Wolf-Haas-Verfilmung – an erfolgreiche Vorgänger anzuknüpfen. Bei der dritten Sitzung im Jahr 2013 erteilte die Jury, bestehend aus Jakob Claussen, Peter Jäger, Alessandra Thiele, Andrea Willson und Gerlinde Seitner, insgesamt zehn Projekten eine Zusage – eine Fördersumme in Höhe von 1.523.300 Euro wurde vergeben. Eingereicht waren 19 Projekte mit einer Gesamtantragssumme von 3.526.476 Euro.
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Sieben Projekte erhalten Herstellungsförderung in Gesamthöhe von 1.438.300 Euro.
Ödön von Horváths Paradestück „Geschichten aus dem Wiener Wald" kommt als türkisch-migrantische Variante zur Neuauflage, wird ein weiteres Mal in die Gegenwart transferiert – als Theaterstück im Film. Der Zufall will es, dass die junge Yasemin – gespielt von Almila Bagriacik – für die Hauptrolle besetzt wird. Doch auf der Suche nach dem Sinn des Lebens verschieben sich die Grenzen zwischen Bühneninszenierung und Realität. Die Gesellschaftskomödie HORVATH LEBT! von Max Gruber wird von Prisma Film produziert.
Nach „Komm, süßer Tod" (2000), „Silentium" (2004) und „Der Knochenmann" (2009) verfilmt Wolfgang Murnberger einen weiteren der Brenner-Krimis von Wolf Haas in bewährter Manier und Besetzung. In DAS EWIGE LEBEN stellt sich Josef Hader in der Hauptrolle seiner dunklen Vergangenheit und muss dabei so hart einstecken, dass er sich schließlich auf die Suche nach seinem eigenen Mörder machen muss – eine Produktion der Dor Film.
In Anlehnung an die Figur des Jack Unterweger beschreibt das Psychodrama JACK die Geschichte einer tragischen Resozialisierung. Nach einem brutalen Mord und langer Haft startet Jack eine erfolgreiche Journalisten-Karriere, als eine Mord-Serie ihn zum Ziel der Ermittler macht. Für Drehbuch und Regie der epo-film-Produktion ist Elisabeth Scharang verantwortlich, die Hauptrolle übernimmt Johannes Krisch.
BÜRGER B. ist ein Film der Nikolaus Geyrhalter Film über Überwachungswahn und den freien, den gläsernen und den regulierten Menschen. Werner Boote macht sich stellvertretend auf die Suche und zeigt, was Staat und Wirtschaft bereits über uns wissen, welche Informationen wann zum Einsatz kommen und wie diese missbraucht werden können.
CINEMA FUTURES ist ein vielschichtiger Filmessay über die Zukunft des Kinos und des Films im digitalen Zeitalter. Stirbt der Film? Oder verändert er sich bloß? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Michael Palm für Mischief Films.
Sie sind aus einer der gefährlichsten Regionen der Welt geflohen und haben das Abbrennen von Schulen, Verschleppungen und Erschießungen persönlich miterlebt. Gerald Igor Hauzenberger reflektiert in LAST SHELTER die Besetzung der Wiener Votivkirche durch Asylwerber und diskutiert Maß und Methoden der beteiligten Gruppierungen.
Eine Mittelerhöhung erhält das Dokumentarfilmprojekt HAIDER, eine persönliche Auseinandersetzung von Nathalie Borgers mit dem Mythos Haider vor dem Hintergrund eines erstarkenden europäischen Rechtspopulismus.
Drei Projekte erhalten Projektentwicklungsförderung in Höhe von 85.000 Euro.
Der investigative Filmessay WEAPON OF CHOICE von Fritz Ofner untersucht das Spannungsverhältnis zwischen Kapitalismus und Gewalt. Formen struktureller Gewalt wie die Herstellung und der globale Handel mit Rüstungsgütern sind die Grundthemen dieser Produktion der Nikolaus Geyrhalter Film.
Catalina Molina und Senad Halilbasic arbeiten am Drama KINDER, einer Produktion der Mischief Films über Einsamkeit und Neuanfang dreier verlorener Seelen, die zu einer Familie werden.
Der Prager Frühling im Jahr 1968 und die Spionage-Causa um den früheren SPÖ-Politiker und TV-Journalisten Helmut Zilk bilden das historische Setting für den Polit-Thriller DECKNAME: HOLEC. Im Mittelpunkt der Novotny-Produktion steht die Figur des tschechischen Regisseurs Honza, der brisantes Filmmaterial über die Grenze nach Österreich schmuggeln will.
Aktuelle Zusagen in tabellarischer Form finden Sie unter folgendem Link.
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Mag. Stefan Hahn
hahn@filmfonds-wien.at
+43 1 526 50 88-11