18. Juni 2015 Starke Geschichten und neue Perspektiven auf Wien und seine sozialen Milieus liefert eine Reihe von Filmprojekten, die vom Filmfonds Wien Herstellungsförderungen erhalten. Bei der dritten Sitzung im Jahr 2015 erteilte die Jury, bestehend aus Katharina Dufner, Peter Jäger, Gerlinde Seitner und den beiden neuen Jury-Mitgliedern Roshanak Behesht Nedjad und Daniela Elstner, insgesamt 10 Projekten Zusagen – Mittel in Höhe von 1.662.000 Euro wurden vergeben. Eingereicht waren 23 Projekte mit einer Antragssumme von etwa 4 Millionen Euro.
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Fünf Projekte erhalten Herstellungsförderung in Gesamthöhe von 1.490.000 Euro.
Das neue Projekt des Oscar-Preisträgers Stefan Ruzowitzky ist ein in Wien angesiedelter Thriller. DIE HÖLLE erzählt die Geschichte der türkischstämmigen Taxifahrerin Özge, die von einer Mordzeugin zur Gejagten und schließlich zur Jägerin wird. Ein Film mit Action-Sequenzen und Hochspannung, authentischer Milieuzeichnung und einer charismatischen Hauptfigur, produziert von Allegro Film mit X Filme (D). Die Hauptrollen spielen Violetta Schurawlow und Volker Bruch.
Fadi und Marko sind zwei integrierte Wiener mit sogenanntem „Migrationshintergrund". Für eine Fernseh-Serie schlüpfen sie in die Rollen arbeitsloser Kleinkrimineller, bis das Verwechslungsspiel alles auf den Kopf stellt. DIE MIGRANTIGEN (Golden Girls) ist eine Komödie mit Tiefgang, Selbstironie und Sozialkritik; die erste fiktionale Regiearbeit von Arman T. Riahi, der sich bereits im Dokumentarfilm Schwarzkopf dem Thema Migration und Jugendkultur annäherte. Am Drehbuch mitgearbeitet haben die beiden Hauptdarsteller Aleksandar Petrovic und Faris Endris Rahoma.
Der Dokumentarfilm OBDACHLOS – produziert von Navigator Film – begleitet wohnungslose Menschen in Wien während eines Jahres, durch alle Jahreszeiten hinweg. Die gemeinsame Arbeit von Birgit Bergmann, Steffi Franz und Oliver Werani zeigt das oftmals ungeschützte Leben auf den Straßen Wiens und macht „Unsichtbare" in ihrer Lebenswirklichkeit sichtbar.
Regisseur Michael Glawogger hinterließ nach seinem Tod im vergangenen Jahr viele Stunden Material seiner letzten Dreharbeiten am Balkan, in Italien, in Nordwest- und Westafrika, die nun von Editorin Monika Willi für UNTITLED FRAGMENTS IN RANDOM PLAY montiert werden. Verantwortlich für die Fertigstellung des von Glawogger initiierten Projekts ist die Wiener Lotus-Film.
Der gesellschaftliche Umgang mit den religiösen Dogmen und moralisch-sittlichen Vorschriften in der iranischen Metropole ist das Thema des Films TEHERAN TABU. Ali Soozandeh rückt in seinem Debütfilm die Lebenswelten unterschiedlicher Jugendlicher in den Fokus und bietet facettenreiche Einblicke. Die deutsch-österreichische Ko-Produktion der coop99 erhält eine Mittelerhöhung.
Fünf Projekte erhalten Projektentwicklungsförderung in Gesamthöhe von 172.000 Euro.
Satel Film und Autor Stefan Brunner arbeiten an der historischen Krimi-Serie FREUD, die den Psychologen in jungen Jahren auf die Suche nach einem Serienmörder schickt. Das als internationale
Ko-Produktion geplante Projekt soll acht Folgen umfassen und im Wien zur Jahrhundertwende spielen.
Inspiriert von einem historischen Phänomen, das Anfang des 18. Jahrhunderts junge Frauen zu Mörderinnen an Wehrlosen werden ließ, um aus Glaubensgründen den Freitod zu umgehen, planen Veronika Franz und Severin Fiala ihren zweiten gemeinsamen Spielfilm DURCH DIE HAND DES HENKERS – eine Produktion der Ulrich Seidl Film.
Die Geschichte des Matthias Sindelar, Führungsspieler der österreichischen Nationalmannschaft beim Gewinn der Europameisterschaft 1932, soll als DER PAPIERENE verfilmt werden. Als Autoren-Duo sind Johannes Schiehsl und Benjamin Swiczinsky an Bord des Allegro-Film-Projekts.
Der Wiener Nachwuchsregisseur und Autor Georg Weissgram („Fauner Consulting", „Gemischtes Doppel") schreibt an der Tragikomödie GUTER ABEND über eine Clique junger Erwachsener, die im Haus eines abwesenden Freundes einen turbulenten Abend verbringen; Orbrock Film produziert.
Im Dokumentarfilm WER WAR WATZLAWICK? begibt sich Paul Watzlawicks Großnichte auf die Suche nach dem letzten, nie geschriebenen Buch des großen Kommunikationswissenschaftlers und Konstruktivisten; ein Projekt von Christoph Mayr mit FreibeuterFilm.
Alle Zusagen des laufenden Jahres finden Sie in tabellarischer Form unter folgendem Link.
RÜCKFRAGEHINWEIS
Mag. Stefan Hahn
hahn@filmfonds-wien.at
+43 1 526 50 88-11