30. Oktober 2015 Die Bandbreite der neuen Kinoproduktionen, die vom Filmfonds Wien Herstellungsförderungen erhalten, reicht von Thrillern in Science-Fiction- und Mystery-Welten hin zu Kinderfilm, Trickfilm und dokumentarischen Stoffen. Bei der vierten Sitzung im Jahr 2015 erteilte die Jury, bestehend aus Jakob Claussen, Peter Jäger, Eric Pleskow, Andrea Willson und Gerlinde Seitner, insgesamt 11 Projekten Zusagen – Mittel in Höhe von 2.017.000 Euro wurden vergeben. Eingereicht waren 26 Projekte mit einer Antragssumme von etwa 4,2 Millionen Euro.
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Sechs Projekte erhalten Herstellungsförderung in Gesamthöhe von 1.866.000 Euro.
Das Leben des Manfred Deix, „enfant terrible" der satirischen Zeichnerszene Österreichs, ist Stoff des Animationsfilms ROTZBUB, der den Werdegang vom kleinen Schankbuben zum legendären Karikaturisten beschreibt. Rupert Henning schrieb das Drehbuch, Marcus H. Rosenmüller inszeniert unter der grafischen Leitung Deix'. Aichholzer Film produziert gemeinsam mit dem Filmbüro Münchner Freiheit (D).
Der gläserne Mensch in einer Gesellschaft ohne Individualität bildet das zentrale Thema von Ruth Maders LIFE GUIDANCE. Im von Gabriele Kranzelbinder produzierten Science-Fiction-Thriller ist es die gleichnamige Agentur, die eingreift, um das vollkommene Glück wiederherzustellen, sollte sich einer der Leistungsträger – wie die Hauptfigur Alexander – einen Fehltritt leisten. Das kapitalistische System des filmischen Zukunftsszenarios ist freundlich, gleichzeitig perfide und unverzeihlich. Die Hauptrollen spielen Fritz Karl, Katharina Lorenz und Florian Teichtmeister.
Die Familienfilmreihe über die kleine Hexe Lilli geht in eine weihnachtliche, dritte Runde: Regisseur Florian Baxmeyer lässt in HEXE LILLI UND DAS WEIHNACHTSWUNDER einen teuflischen Knecht Ruprecht auferstehen, der eigentlich nur die Weihnachtsbräuche erläutern soll, dann aber ausbüxt, um den Kindern von heute eine Lehre in Sachen Anstand und Respekt zu erteilen. Die Fortsetzung der teilanimierten Filmreihe wird wieder von Dor Film koproduziert, gemeinsam mit Trixter Film und blue eyes fiction (beide D).
Das Drehbuch zu TIERE, Vermächtnis des Filmemachers Jörg Kalt aus dem Jahr 2007, wird von coop99 in Koproduktion mit tellfilm (CH) verfilmt. In der von Regisseur Greg Zglinski überarbeiteten Fassung des Mystery-Thrillers verlieren sich die beiden Hauptfiguren – verkörpert von Birgit Minichmayr und Philipp Hochmair – nach mehreren rätselhaften Begegnungen in einer traumhaften Wirklichkeit.
Im Dokumentarfilm EISENSTRASSE – produziert von Mischief Films – folgt Sebastian Brameshuber den verschlungenen Exportwegen von „Abfall-Autos" in Zweit- und Drittweltländern. Ausgehend von Österreich und kleinen folierten Visitenkarten auf älteren Autos werden weltweite geo- und sozialpolitische Abhängigkeiten thematisiert.
Zwei Seelen wohnen in der Brust des Roncalli-Direktors Bernhard Paul: die des pflichtbewussten Managers eines Unterhaltungsimperiums und die seines Alter-Egos Zippo, einem anarchischen Clown. DER ZIRKUS von Harald Aue, eine Produktion der Transmitter Film, erzählt vom inneren Konflikt einer schillernden Persönlichkeit und entführt in eine magische Welt.
Fünf Projekte erhalten Projektentwicklungsförderung in Gesamthöhe von 151.000 Euro.
Sein Debütspielfilm BEAUTIFUL GIRL läuft derzeit in den Kinos: Für sein neues Projekt BLOOD JAM – DIE LETZTE PARTY SEINES LEBENS schickt Regisseur Dominik Hartl eine Maturareisegruppe auf einen Horrortrip ins Urlaubsressort. Das Drehbuch stammt von Karin Lomot und Robert Buchschwenter.
Der Spielfilm MARIA THERESIAS KAISER beleuchtet die unübliche Liebesbeziehung der mächtigen Habsburger-Kaiserin und ihrem Gattin Franz Stephan, der den Thron beerbt und doch in ihrem Schatten bleibt. Den Historienfilm aus der Feder Gerhard Rekels soll Stefan Ruzowitzky inszenieren.
Stefan Lukacs arbeitet für sein Kino-Debüt an einem Polizei-Drama mit Arbeitstitel COPS über einen traumatisierten Polizisten, legale Gewalt und falsch verstandene Männlichkeit.
Im Dokumentarfilm WALTER ARLEN porträtiert Stephanus Domanig den Wiener Emigranten und früheren renommierten Musikkritiker der LA Times, dessen eigenes musikalisches Werk in seinem
95. Lebensjahr erstmalig zur Aufführung kommt.
Die Nachwuchsregisseurinnen Iliana Estañol und Johanna Lietha schreiben am Jugenddrama XOXO, einer Geschichte über drei Teenager-Paare und deren Liebesbeziehungen in einer digital und von Internet geprägten Jugendkultur.
Alle Zusagen des laufenden Jahres finden Sie in tabellarischer Form unter folgendem Link.
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Mag. Stefan Hahn
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