28. Jänner 2016 Wie neue Technologien die Filmproduktion verändern und für den Filmstandort Wien genutzt werden können, war Thema einer Fachveranstaltung am 27. Jänner in den Studios der Filmakademie Wien. Unter dem Titel "Neue Technologien, neue Standards - Perspektiven für die Filmproduktion" hatte der Filmfonds Wien eingeladen, um aktuelle Entwicklungen zu beleuchten und zu diskutieren. Zahlreiche VertreterInnen Wiener Produktionsfirmen und aus dem Regiefach wie etwa Andreas Prochaska, Sabine Derflinger und Michi Riebl waren der Einladung gefolgt. Auch das Angebot, aktuelle High-End-Kameratechnologie der Firma ARRI vor Ort zu besichtigen, wurde intensiv wahrgenommen.
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„Die Beschäftigung Wiener Filmschaffender an postproduktionslastigen Filmprojekten stellt für uns einen weiteren attraktiven Standorteffekt dar“, betont Filmfonds-Wien-Geschäftsführerin Gerlinde Seitner. „Für die Konkurrenzfähigkeit im europäischen Wettbewerb sind daher hervorragend ausgebildete Nachwuchskräfte und aktuelles technisches Know-how entscheidend.“
Fachlichen Input am Mittwochnachmittag bot zunächst eine Reihe von Fachvorträgen, um über den Status Quo in Bild- und Effekttechnik zu informieren. Dr. Johannes Steurer, Leiter der Kamera-Entwicklungsabteilung des Münchner Unternehmens ARRI, referierte in seinem Vortrag „Die Zukunft des Kinos“ über das digitale Vordringen in die 65mm-Bastion der Filmaufnahme, ARRI-Produktexperte David Zucker präsentierte in Folge das im vergangenen Jahr erschienene Kameramodell Alexa 65, auf der beispielsweise der bildgewaltige Oscar-Favorit „The Revenant“ von Kameramann Emmanuel Lubezki gedreht wurde.
Christoph Malessa, Standortleiter bei PIXOMONDO Stuttgart und mitverantwortlich für den VFX-Anteil der Serie „Game of Thrones“, gab in seinem Vortrag anschauliche Einblicke in die Welt visueller Effekte, die von digitalen Set-Erweiterungen bis zu komplett am Computer erschaffenenen Charakteren reichen. Auf besonderes Interesse trafen seine Ausführungen über die Arbeit an der fast komplett in Deutschland gedrehten Großproduktion „Der Medicus“, für die Handlungsorte in England, Ägypten und Persien digital nachgebaut wurden.
In einem abschließenden Publikumsgespräch, das Andreas Hruza von der FH des bfi Wien moderierte, diskutierten ExpertInnen aus den Bereichen Produktion, VFX, Standortentwicklung und Postproduktion über das Potenzial neuer technischer Möglichkeiten. Ihre unterschiedlichen Standpunkte erläuterten Katja Dor-Helmer, Produzentin der MINI Film, Andreas Trautz, Animation Media Cluster Manager aus Stuttgart, Susanne Wieser, Geschäftsführerin des Postproduktionsstudios Synchro Film, Christoph Malessa von PIXOMONDO sowie Gerlinde Seitner vom Filmfonds Wien. Die Frage nach den erforderlichen Strategien, um Wien als Postproduktionsstandort zu stärken und das vorhandene Potenzial gezielter auszuschöpfen, bestimmte die Diskussion, die von zahlreichen Wortmeldungen aus dem Publikum begleitet wurde.
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der FH des bfi Wien und der Filmakademie Wien durchgeführt und diente neben der Wissensvermittlung der Vernetzung und dem Austausch, insbesondere von Branche und Filmstudierenden.
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Mag. Stefan Hahn
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