Förderzusagen des Filmfonds Wien zur 3. Jurysitzung 2018 und zum 2. TV-Antragstermin 2018
4. Juli 2018 Drei fiktionale und fünf dokumentarische Stoffe erhielten in der dritten Förderrunde des Filmfonds Wien Herstellungsförderung. Mit der Adaption von Vea Kaisers Blasmusikpop und der Antonio-Fian-Verfilmung Glück gehabt gibt es im fiktionalen Bereich gleich zwei Literaturverfilmungen. Unter den aktuellen TV-Förderungen befindet sich die historische Thrillerserie Freud.
Bei der dritten Sitzung im Jahr 2018 erteilte die Jury, bestehend aus Roshanak Behest Nedjad, Daniela Elstner, Philipp Kreuzer, Manfred Schmidt und Gerlinde Seitner insgesamt 14 Projekten Zusagen – Mittel in Höhe von 1,87 Millionen Euro wurden vergeben. Eingereicht waren 24 Projekte mit einer Antragssumme von etwa 2,82 Millionen Euro.
Zum zweiten TV-Antragstermin 2018 wurden neun Fernsehprojekte mit einer Gesamtantragssumme von 919.982 Euro eingereicht, zwei fiktionale sowie fünf dokumentarische Projekte erhielten vom Filmfonds Wien Zusagen in Höhe von 573.982 Euro.
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Acht Projekte erhalten Herstellungsförderung in Gesamthöhe von 1.748.500 Euro.
Vea Kaisers Bestseller Blasmusikpop wird von Jungregisseur Paul Ploberger als dessen Langfilmdebüt verfilmt. In der Komödie kehrt der jugendliche, wissenschaftsbegeisterte Johannes zurück in sein fußballbesessenes Heimatdorf. Erst die selbstbewusste Simona kann seine Skepsis gegenüber dem Landleben mildern. Die Drehbuchadaption stammt von Alrun Fichtenbauer, Novotny & Novotny produziert.
In der Schwarzen Komödie Glück gehabt wagt sich der Künstler Artur aus der geschützten Welt seiner Ehe und gerät prompt in einen Strudel verfänglicher Ereignisse, inklusive eines Leichenfunds. Der neue Film von Regisseur und Drehbuchautor Peter Payer mit Thomas Stipsits in der Hauptrolle basiert auf Antonio Fians Roman „Das Polykrates-Syndrom“. Die Dreharbeiten der Prisma Film sind für den Winter in Wien geplant.
In dem Kinderfilm Madison gerät das ehrgeizige Sportlerinnenleben der 12-jährige Titelheldin ins Schleudern, als sie von ihrem geliebten Rennrad unfreiwillig auf ein Mountainbike umsatteln muss. Regisseurin Kim Strobl hat das Drehbuch gemeinsam mit Milan Dor verfasst, die Münchner Dor Film West produziert federführend mit der Wiener Dor Film. Die erwachsenen Rollen werden unter anderem von Florian Lukas und Petra Schmidt-Schaller übernommen, das Kindercasting für die im Sommer geplanten Dreharbeiten ist in vollem Gange.
Filmemacherin Weina Zhao begibt sich mit ihrer Koregisseurin Judith Benedikt auf eine familiäre Spuren- und Kultursuche, die vom China der 1930er Jahre bis zu ihrer Migration in den 1990er Jahren in Wien reicht. Das dokumentarische Langfilmdebüt Ich heiße Wien und bin aus Peking wird von Langbein & Partner produziert.
Wie wird die Kultur Wiens MigrantInnen vermittelt? Der Dokumentarfilm Zusammenleben der Mischief Films begleitet NeuzuwanderInnen aus unterschiedlichen Ländern bei ihrem ersten Schritt über die Schwelle in ein neues Land. Dabei geht Autor und Regisseur Thomas Fürhapter Fragen der beidseitigen Annäherung nach. Welche Vorstellungen haben MigrantInnen von Wien und Österreich? Welche Informationen und Werte werden in den Integrationskursen angesprochen und welche nicht?
Matter Out Of Place, der neue Film von Dokumentarist Nikolaus Geyrhalter beschäftigt sich mit unserem Müll, der sich in den entlegensten Gegenden der Erde findet. Das Projekt der Nikolaus Geyrhalter Film will dabei die Dimension des globalen Problems erlebbar machen und Menschen in den Blick rücken, die versuchen, aus Land, Fluss und Meer zurückzuholen, was dort nicht hingehört.
Introduzione All’Oscuro des argentinischen Autors und Regisseurs Gastón Solnicki ist eine filmische Reverenz an den 2017 verstorbenen Viennale-Direktor Hans Hurch und seine Wirkungsstätte Wien. Der Essayfilm wird federführend von der argentinischen Rei Cine gemeinsam mit der Wiener Kranzelbinder Gabriele Production umgesetzt, die Dreharbeiten sind bereits für diesen Sommer geplant.
Regisseur und Kameramann Georg Riha wird mit seinem Dokumentarfilm Über Österreich – Der Film Österreichs Landschaft für die große Leinwand inszenieren. Die aufwendigen Luftaufnahmen werden von Text und Stimme von Autor Michael Köhlmeier begleitet. Die Fertigstellung des Projekts der Riha Filmproduktion ist für 2020 geplant.
Sechs Projekte erhalten Projektentwicklungsförderung in Höhe von 124.300 Euro.
Outsourcing European Borders der Framelab Filmproduktion widmet sich den Plänen der Europäischen Union, bis 2030 ihre Grenzanlagen in den nordafrikanischen Wüstenraum auszuweiten. Der investigative Dokumentarfilm von Gerald Igor Hauzenberger plant die Auswirkungen dieser neuen Grenzstrategien und den einhergehenden Wirtschaftspartnerschaften zum Aufbau der Krisenregionen in Algerien, Libyen und Niger zu untersuchen.
Wise Women von Autorin und Regisseurin Nicole Scherg beschäftigt sich mit den kulturellen Eigenheiten des Kinderkriegens. Das Projekt der Nikolaus Geyrhalter Film plant sechs Hebammen auf vier Kontinenten vor, während und nach Geburten zu begleiten.
In dem Psycho-Horrorfilm Family Dinner von Autor und Regisseur Peter Hengl werden für einen Teenager die Osterferien bei Verwandten auf eine ganz neue Art zur Tortur. Novotny & Novotny produziert gemeinsam mit Capra Film.
Zeitgleich mit einer dämmernden Midlife-Crisis bekommt der 40-jährige Johann die Diagnose Gehirntumor gestellt. Als er kurz darauf von der Affäre seiner Freundin erfährt, rastet er aus: Er setzt sie vor die Tür, verschenkt seine Sachen, kündigt seinen Job und sagt allen die Meinung. Die Tragikomödie Solange du nicht tot bist, bist du noch am Leben wird als Langfilmdebüt von Autor und Regisseur Tobias Dörr von Novotny & Novotny entwickelt.
Mit dem 3D-Film Le Grand Jeté plant Autor und Regisseur Ernst Kaufmann die KinobesucherInnen inmitten des Ensembles des Wiener Staatsballetts zu entführen. Das Dokumentarprojekt wird von Sigma Film produziert.
Von drei jungen Kurdinnen in Wien handelt der Coming-Of-Age-Film Sonne, den Jungregisseurin Kurdwin Ayub („Paradies! Paradies!“) gemeinsam mit Ulrich Seidl Filmproduktion plant. Über Nacht in der muslimischen Community zu Youtube-Stars geworden, müssen die drei Teenager entscheiden, wie sie sich persönlich, kulturell und auch politisch positionieren.
Zwei fiktionale und fünf dokumentarische TV-Projekte erhalten Förderung in Höhe von 573.982 Euro.
Unter den geförderten Fernsehprojekten befindet sich die achtteiligen Thriller-Serie Freud, in der der junge Sigmund Freud als Kriminalpsychologe einen sadistischen Serienmörder im düsteren Wien zu Beginn des Fin de Siecle jagt. Unterstützung bekommt er dabei von dem Medium Fleur Salomé und dem mürrischen Inspector Laszló Kiss. Bereits die Entwicklung der TV-Serie wurde von Filmfonds Wien unterstützt und wird nun federführend von der Wiener Satel Film in Koproduktion mit der Münchner Bavaria Fiction unter der Regie von Marvin Kren umgesetzt.
Alle Zusagen des laufenden Jahres finden Sie in tabellarischer Form unter folgendem Link.
RÜCKFRAGEHINWEIS
Leon Ilsen
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