Der Filmfonds Wien erreicht 50 Prozent Frauenanteil in der Förderung von Kinofilmherstellungen und fördert 15 Projekte in seiner 4. Jurysitzung 2023 und zum 3. TV-Antragstermin 2023
28. November 2023 Der Filmfonds Wien konnte bereits im Förderjahr 2023 einen Frauenanteil von 50 Prozent in den Fördermitteln für Kinofilmherstellungen erreichen. Die genaue Verteilung des Gender Budgeting in der größten Förderschiene des Filmfonds Wien beträgt nach der vierten und letzten Förderrunde 2023 52,5 Prozent weiblicher Anteil und 47,5 Prozent männlicher Anteil. Das Ziel für die geschlechterparitätische Verwendung der Mittel wurde ursprünglich für das Förderjahr 2024 durch einen Beschluss des Kuratoriums des Filmfonds Wien vorgegeben, die vorgegebene mögliche Schwankungsbreite ist 5,0 Prozent.
Bei der vierten und letzten Sitzung im Jahr 2023 erteilte die Jury, bestehend aus Christine Dollhofer, Peter Jäger, Malina Nwabuonwor, Katrin Renz und Manfred Schmidt insgesamt zehn Projekten Zusagen – Mittel in Höhe von 1,77 Millionen Euro wurden vergeben. Eingereicht waren 38 Projekte mit einer Antragssumme von 5,18 Millionen Euro.
Zum dritten TV-Antragstermin 2023 wurden zehn Fernsehprojekte mit der Gesamtantragssumme von 337 Tausend Euro eingereicht, fünf Projekte erhielten Zusagen vom Filmfonds Wien in Höhe von 214 Tausend Euro.
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Fünf Herstellungen erhalten Förderung in Gesamthöhe von 1.640.000 Euro.
Am Anfang der Schwerkraft führt in den Mikrokosmos einer Reisegesellschaft des 17. Jahrhunderts, in der durch ein Unwetter und die Arroganz der Mächtigen alles aus dem Gleichgewicht gebracht wird: Die Herrschaft, die Route, die Menschen und der Glauben. Das barocke Roadmovie ist das neue Spielfilmprojekt von Thomas Woschitz (Universalove, Bad Luck). Es wird federführend von der Wiener KGP Filmproduktion in Kooperation mit der Berliner maze pictures, der Züricher tellfilm und der Römischen Interlinea umgesetzt.
Basierend auf seinem gleichnamigen Kurzfilm realisiert Autor und Regisseur Christoph Rainer sein Langfilmdebüt Requiem for a Robot. In einer von Effizienzwahn dominierten Utopie sieht sich Rob, ein funktionsloser Roboter, mit seiner bevorstehenden Verschrottung konfrontiert. Zur Flucht gezwungen, begibt sich der blecherne Held auf eine Reise, die sich zu einer Suche nach Identität, Menschlichkeit und dem Leben selbst entwickelt. Die majoritäre Koproduktion nach einem Drehbuch von Senad Halilbasic und Christoph Rainer wird von der Wiener Samsara Film gemeinsam mit der deutschen Penned Pictures gestemmt.
Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst ist das Langfilmdebüt von Autorin und Regisseurin Marie Luise Lehner. Das Coming-Of-Age-Drama porträtiert die junge Anna, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter in prekären Verhältnissen lebt. Als sie aufs Gymnasium wechselt, bekommt Anna aufgrund ihres anderen sozialen Backgrounds enorme Probleme. Die Nikolaus Geyrhalter Film produziert.
In dem neuen Kinofilm der Wiener Animationsschmiede arx anima (Die Häschenschule 2 – Der große Eierklau) hadert die junge Seeräuberin Moses (AT), Tochter des rauen Kapitäns Claas, mit ihrer zukünftigen Piratenkarriere. Um ihre tatsächliche Bestimmung zu finden, muss sich Moses erst in ein spektakuläres Abenteuer stürzen. Die minoritäre Koproduktion entsteht mit der Hamburger Ulysses Film und der Madrider Arxlight unter der Regie von Florian Westermann nach dem Drehbuch von Richie Conroy.
The Witness ist das neue Drama des iranischen Autors und Regisseurs Nader Saeivar, das nach einem Drehbuch von Saeivar und Jafar Panahi entsteht: Tarlan wird Zeuge der Ermordung ihrer Freundin Rana durch ihren Ehemann, der eine wichtige Regierungsperson ist. Als die Polizei sich weigert, den Fall zu untersuchen, beschließt Tarlan an die Öffentlichkeit zu gehen und bringt damit ihre eigene Familie und sich selbst in große Gefahr. Die minoritäre Koproduktion wird von der Wiener Golden Girls Filmproduktion gemeinsam mit der Berliner ArtHood Entertainment realisiert.
Fünf Projektentwicklungen erhalten Förderung in Gesamthöhe von 129.300 Euro.
Sicher nicht aus Windischgarsten ist ein Buddy-Movie zwischen Flo, einer jungen schwarzen Frau, und Josef, einem älteren weißen Mann, die Einbürgerungswillige in österreichischer Staatskunde unterrichten. Eigentlich befinden sich die zwei in einem erbarmungslosen Konkurrenzkampf, als jedoch dem Kursprogramm das Aus droht, müssen sie sich widerwillig verbünden. Das Regiedebüt des Drehbuchautors Fritz Ludl wird von der Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion projektiert.
Nach seinem Erstling Family Dinner bereitet Autor und Regisseur Peter Hengl gemeinsam mit der Capra Film seinen zweiten Spielfilm Bug Boy vor. Für den 14-jährigen Samy ist die Pubertät eine besonders schwierige Zeit: nicht nur weil er in der Schule ein Außenseiter ist, Mädchen sich nicht für ihn interessieren und seine Eltern ihm nicht helfen können, sondern auch, weil er offensichtlich dabei ist, sich in ein Insekt zu verwandeln.
Im digitalen Zeitalter der sozialen Medien und der Online-Kommunikation kämpft die 14-jährige Paulina mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Zwischen Online-Gewalt, familiärer Konkurrenz und dem Kampf gegen ihre Einsamkeit verliert sie sich jedoch immer weiter in der Unendlichkeit des Cyberspace. Autor und Regisseur Peter Brunner (Luzifer) plant seinen neuen Film Easy Likes mit der FreibeuterFilm.
Die Nabis Filmgroup entwickelt gemeinsam mit der französischen Dublin Films den zweiten Film von Reka Valerik (Silent Voice): In der titelgebenden Touristenstadt Maspalomas auf Gran Canaria entsteht aus der Begegnung eines schweizer Sextouristen mit einem jungen Escort aus Belarus eine einzigartige Beziehung.
In Čohani – Mach Magie begibt sich die Dokumentaristin Vera Lacková auf die Suche nach einer Čohani – einer wahrhaftigen Roma-Magierin – um einen angeblichen Fluch zu brechen, der seit Generationen auf ihrer Familie lastet und für wiederkehrendes Unglück sorgt. Der Kinodokumentarfilm wird von der Wiener FlairFilm vorbereitet.
Vier dokumentarische und ein fiktionales TV-Projekt erhalten Förderung in Gesamthöhe von 214.000 Euro.
Unter den aktuellen Förderzusagen für TV-Projekte finden sich der zehnte und elfte Fall der Krimi-Reihe Blind ermittelt: In Eine Frage der Freundschaft (AT) stößt das Ermittler-Duo Haller und Falk auf ein dubioses Wiener Kaffeehaus-Imperium, und in Totenreich (AT) führt sie der Mord an einem Priesterseminaristen unter anderem in die Tiefen des Stephansdoms. Die Produktion der Mona Film wird unter der Regie von David Nawrath und Sibylle Tafel umgesetzt, die Dreharbeiten sind bereits gestartet.
In eigener Sache: Der Filmfonds Wien erneuert seine Auszeichnung zum OekoBusiness Wien Betrieb
Der Filmfonds Wien unterstützt nicht nur Filmprojekte beim „Green Producing“, sondern wird selbst erneut als OekoBusiness Wien Betrieb ausgezeichnet. Mithilfe der Beratung von OekoBusiness Wien wurde ein Update umweltgerechter betrieblicher Maßnahmen aufgezeigt und infolge konsequent umgesetzt. Den Einsatz als klimafreundlicher Betrieb sieht der Filmfonds Wien auch als logische Konsequenz seines Engagements für klimaneutrale Filmproduktionen.